Strandurlaub am Lido in Italien: Was man vorher wissen sollte

Alles über den italienischen Lido
Italien hat mit 700 Küstenkilometern die meisten Strände in Europa. Viele Strände werden in der Badesaison von einem Lido bewirtschaftet, wo man Sonnenliegen mieten kann. Wir erklären, worauf man beim Strandurlaub am Lido achten sollte.
An den Farben der Sonnenschirme erkennt man den Lido (@ Sando Bedessi - ENIT)
An den Farben der Sonnenschirme erkennt man den Lido (@ Sando Bedessi - ENIT)

Lieber am freien Strand das Badelaken ausbreiten oder eine Sonnenliege am Lido reservieren? Wer einen Strandurlaub in Italien machen möchte, sollte sich vorher ein wenig informieren. 

Was ist eigentlich genau ein Lido?
"Lido" bedeutet eigentlich "Strand", so wie "Lido di Venezia". Allerdings meint man in Italien mit "Lido" auch einen bewirtschafteten Strandbereich, wo man Sonnenliegen mieten kann. Die verschiedenene Lidi liegen nebeneinander und sind durch die Farben der Sonnenschirme und Sonnenliegen gut unterscheidbar. Zu jedem Lidi gehört ein kleines Holzhäuschen, in dem man beim zuständigen "bagnino", dem Bademeister, Liegen und Schirme mieten kann.

Im Lido gibt es Toiletten, Strandduschen, Umkleidekabinen und einen Kiosk oder ein kleines Restaurant. Ein "bagnolo", "Bademeister", sorgt  für die Sicherheit der kleinen und großen Gäste.  

Viele Lidi bieten den Verleih von Tretbooten, Wasserski oder andere Sportarten an.

Was ist der Unterschied zwischen einem freien Strand ("spiaggia libera") und einem Strandbad/einer Strandbar (Lido)?
Viele Strände in Italien haben freie Abschnitte ("spiaggia libera"), wo man kostenlos sein Handtuch ausbreiten und einen mitgebrachten Sonnenschirm in den Sand stecken darf. In touristischen Orten liegen diese Abschnitte oft seitlich am Strand und sind recht klein, wie etwa an der Amalfitana. An den kilometerlangen Stränden im Cilento oder auf Sardinien gibt es hingegen viele freie Strandabschnitte, wo man in Ruhe baden kann.

In der Nebensaison, wenn die Liegen der Lidi weggeräumt werden, kann man dann wieder überall frei am Strand relaxen. 

Worauf sollte man bei der Reservierung von Sonnenliegen am Lido achten?

1. Welche Faktoren Einfluss auf den Mietpreis der Liegen haben 

Die Preise für Sonnenliegen hängen ab vom Strand, der Reihe, Saison und Mietdauer. Die Tagesmiete für einen Sonnenschirm kostete im Jahr 2023 zwischen 11 und 13 Euro, für eine Sonnenliege zahlte man zwischen 6 und 8,50 Euro. Die vordere Reihe ist die teuerste, nach hinten wird es immer günstiger. Außerdem ist die Saison und die Mietdauer entscheidend. Wer wochenweise mietet, zahlt im Verhältnis weniger als ein Tagesgast. Die teuerste Saison sind Juli und August, wenn die Italiener Urlaub haben. 

Tipp: Viele Strandhotels oder Apartmentanlagen haben günstige Kooperationen mit einem Lido. Am besten vorher fragen!

In der Hauptsaison sollte man die Liegen im voraus buchen, um Enttäuschungen zu vermeiden - vor allem wenn man eine Liege in einer der begehrten vorderen Reihen möchte. Falls Ihr Hotel eine Vereinbarung mit einem Lido hat, können Sie Ihre Liegen wahrscheinlich über das Hotel buchen. Ansonsten geht das bei manchen Lidi auch online.

2. Hintere oder vordere Reihe am Strand?

Wenn man Sonnenliegen mietet, darf man sich je nach Verfügbarkeit die Reihe aussuchen. Die teuerste Reihe ist die erste Reihe direkt am Wasser, die "prima fila". Sie hat den Vorteil eines unverstellten Meerblicks und man muss nicht erst an anderen Sonnenliegen vorbei, um ins Wasser zu gelangen. Der Nachteil ist allerdings, dass hier regelmäßig Leute aus den hinteren Reihen vorbeilaufen. Vor allem bei großen Stränden wie an der Adriaküste kann das nervig sein. Wer mehr Ruhe sucht, wird deshalb vielleicht lieber hinten liegen. 

In der Hauptsaison gibt es an manchen Lidi zuweilen Musik und Animation. 

3. Strandliege oder Sonnenstuhl?

Meistens gehören entweder eine Strandliege ("lettino"), ein Sonnenstuhl ("sdraio") und ein Sonnenschirm oder zwei Liegen und ein Sonnenschirm zu einem Set. Wer davon abweichen möchte, muss diese dem Bademeister sagen und ggf. mit einem Aufpreis rechnen.  Praktisch: Die Sonnenschirme haben an der Stange einen kleinen Plastiktisch als Abstellfläche. Nasse Badesachen kann man oben an den Speichen des Schirms aufhängen.  

Ob man eine Sonnenliege oder einen Sonnenstuhl bevorzugt ist ganz klar Geschmackssache - oder sogar eine Frage der Urlaubsphilosphie. Die Liege bietet mehr Möglichkeiten der Entspannung. Man kann schlafen oder den Bauch und Rücken sonnen. Wer lieber ein Buch lesen möchte oder sich zwischendurch unterhalten möchte, ist mit einem Stuhl wahrscheinlich besser bedient.