Neapel: Erdbeben in den Phlegräischen Feldern

Seit September 2023 gibt es eine erhöhte Vulkanaktivität in den Phlegräischen Feldern am Golf von Pozzuoli. Damit sind kleinere Erdbeben verbunden, die auch in Neapel spürbar sind. Doch was hat es damit auf sich?

Medien aus der ganzen Welt berichten darüber: Derzeit kommt es in den Phlegräischen Feldern in Pozzuoli zu mehreren kleinen Erdbeben, die sich bis nach Neapel bemerkbar machen. Auch unsere Angehörigen aus dem Zentrum von Neapel berichten uns, dass sie einige Erdbeben in ihren Wohnungen spüren konnten. Das stärkste dieser "Schwarmerdbeben" war am 27. September 2023 und hatte eine Stärke von 4,2. Es ereignete sich in der Gegend zwischen Bagnoli (ein Ortsteil am östlichen Rand von Neapel) und der Hafenstadt Pozzuoli. 

Größere Schäden wurden glücklicherweise nicht verursacht. Mancherorts bewegten sich Möbel oder Bilder an den Wänden und es klapperte Geschirr in den Schränken. Doch natürlich sind viele Einwohner in Pozzuoli und Neapel besorgt, dass es zu stärkeren Erdbeben kommen könnte. Ältere Einwohner fühlten sich an die 1980er-Jahre erinnert, als sich die Erde in den Phlegräischen Feldern ebenfalls anhob und die Erde bebte.

Doch was hat es mit den Erdbeben in den Phlegräischen Feldern auf sich?

Die Phlegräischen Felder (Ital. "Campi Flegrei") sind ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet bei Pozzuoli, etwa 19 km östlich vom Zentrum Neapel. Die Schönheit dieser flachen Gegend mit glitzernden Seen lässt nicht vermuten, dass tief unter der Erde das Magma des größten Supervulkans Europas brodelt. Und das schon seit 80.000 Jahren. Vor etwa 40.000 jahren ist er ausgebrochen und schleuderte Asche in die Atmosphäre, was das Klima weltweit beeinflusste. Der letzte Vulkanausbruch in den Campi Flegrei fand im Jahr 1538 statt, als sich in Pozzuoli über Nacht ein neuer Vulkankegel, der "Monte Nuovo" ("Neuer Berg"), bildete. Seither kommt es immer wieder zu Anhebungen und Senkungen der Erde in dem etwa 150 Quadratmeter großen Areal.

Die Dynamik der Campi Flegrei wird ständig von den Überwachungsnetzen des Vesuv-Observatoriums in Kontakt mit der Abteilung für Katastrophenschutz überwacht. Aufgezeichnet wurden die Erdbeben vom Monitoring Network der Vesuv-Observatorium des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV). Die Epizentren liegen im Raum Accademia-Solfatara (Pozzuoli) und im Golf von Pozzuoli. 

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