Die schönsten Villen in den Ausgrabungen von Pompeji

Ein Spaziergang durch die Villen von Pompeji ist wie eine Zeitreise in das Leben der reichen Bewohner. Säulenumrankte Innnenhöfe und prächtige Wandmalereien zeugen von einer vergangenen Epoche.
Das Haus des Fauns in Pompeji (© Vito Arcomano - Fototeca ENIT)
Das Haus des Fauns in Pompeji (© Vito Arcomano - Fototeca ENIT)

Die historisch wertvollen Wohnhäuser liegen im Nordwesten von Pompeji, zwischen der Via di Mercurio und der Via Stabianar. Typisch sind zwei Innenhöfe, Atrien und ein griechischer Blumengarten mit Säulen.

Die Besichtigung folgender Villen sollten Sie auf keinen Fall verpassen:

Casa dei Vettii
Eines der berühmtesten Wohnhäuser. Errichtet durch zwei Freigelassene, die es zu erheblichem Wohlstand gebracht haben. Die Innenräume sind mit mythologischen Wandmalereien und Fresken ausgestattet. Ein Motiv zeigt zum Beispiel Hercules als Kind beim Erwürgen der Schlange. Im Innenhof befindet sich der Altar der Laren, der Hausgötter. Der Altar zeigt zwei Laren mit dem Geist des Pater familias über einer Schlange. Das Haus liegt direkt neben dem Casa degli Amorini Dorati. 

Casas degli Amorini Dorati
Das Haus der Familie Poppäa weist entschiedene Merkmale der neronischen Zeit auf. Angeblich hat  der Geliebten von Kaiser Nero gehört. Durch Platzmangel ist es leicht ungleichmäßig gebaut. Der Name Amorini stammt von vergoldeten Amoretten, die man im Schlafzimmer findet. Ebenfalls sehenswert sind ein kleiner Larentempel und ein Tempel, welcher der ägyptischen Göttin Isis geweiht worde.

Casa del Fauno
Das Haus des Fauns ist das mit Abstand schönste Beispiel für ein antikes Haus. Es liegt auf der Via della Fortuna. Man nimmt an, es sei für Puplius Sulla errichtet worden, der sich als Organisator und Ratgeber für die Interessen Roms eingesetzt hatte. Der Name des Hauses stammt von einer Bronzestatue, die im Impluvium (dem Wasserbecken des Atriums) befestigt ist. Das Original steht im Museum Archeologico Nazionale in Neapel, ebenso wie viele berühmte Mosaiken des Hauses, etwa die Schlacht bei Issos. Das im zweiten Jahrhundert vor Christus erbaute Haus ist eines der größten Privatgebäude der Stadt.

Casa di Menandro
Das Casa di Menandro ist nach einem griechischen Dramatiker benannt, dessen Portrait man im Inneren des Hauses erblicken kann. Unter anderem schmücken auch weitere Bilder der griechischen Mythologie die Wände, unter anderem Odysseus im Trojanischen Krieg. Das Bad befindet sich auf der westlichen Seite des Säulenganges um ein säulenbestandenens Atrium. Ebenfalls kann man ein Caldarium (Wärmeraum) bestaunen. Um 1930 fand man in diesem Haus einen 115-teiligen Silberschatz.

Casa del Labirinto
Das Haus des Labyrinths liegt hinter dem Casa del Fauno. Es ist ein großer Wohnsitz aus der samnitischen Zeit. Es besitzt zwei Atrien, das Hauptatrium ist mit vier Säulen ausgestattet. Die Gemälde scheinen vom selben Maler wie die aus der Villa dei Misteri zu stammen. Besonders schön ist der dargestellte Rundtempel. Auf einem Fussbodenmosaik erkennt man Theseus in Labyrinth des Minotaurus, daher der Name.

Villa dei Misteri
Wegen ihrer Malereien ist diese Villa eine der wichtigsten der Antike. Vom zweiten Jahrhundert v. Chr. bis 67 n. Chr. wurde sie immer weiter vergrößert und umgebaut. Nach dem Erdbeben 67 n. Chr. fungierte sie sogar als Landgut. Ihr Haupteingang befand sich auf der gegenüberliegenden Seite vom Meer und war so prächtig angelegt, dass sogar Wagen hindurch fahren konnten.
Die Dekorationen des Hauses orientieren sich an feinsten Miniaturen und einem ägyptisch angehauchtem Stil. Zum Teil waren die Wände auch architektonisch angemalt. Wunderschön anzuschauen sind die Portale, Bogengänge und Gemälde.
Vor 2000 Jahren diente das Haus auch als Kultstätte für den Dionys-Kult, der damals in Italien verboten war. Zeuge ist ein Gemälde, in dem eine Frau in die „dionysischen Mysterien“ eingeführt wird.

Mehr Infos: www.pompeiisites.org

 

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