Freigelegt, zugeschüttet und wieder ans Tageslicht gebracht

Die archäologischen Ausgrabungen von Pompeji
Nachdem sich der König Karl III. an den Schätzen von Pompeji bereichert hat, lies er den Fundort einfach wieder zuschütten. Erst ein Jahrhundert später wurde die ganze Tragödie ans Tageslicht gebracht.
Das Forum in Pompeji (© Vito Arcomano - Fototeca ENIT)
Das Forum in Pompeji (© Vito Arcomano - Fototeca ENIT)

Nach dem schweren Erdbeben 62 n. Chr. konnten die Pompejianer nicht ahnen, was auf sie zukommt. Wer hätte gedacht, dass der Vesuv ausbricht und dabei ganz Pompeji unter sich begraben würde? Am 24. August 79 kam der Ausbruch so plötzlich, dass den Bewohnern von Pompeji keine Zeit mehr zum Fliehen blieb. Die, die flüchten wollten, wurden auf ihrem Weg von tödlichen Gasmassen erfasst. Der feurige Berg schloß mit gewaltigen Schlacke- und Aschemassen sämtliches Leben ein; nach der Tragödie war Pompeji unter einer acht Meter hohen Ascheschicht begraben. Auch die kleineren Nachbarorte Herculaneum und Oplontum traf das selbe Schicksal. 

Erst 1748 fanden erste Ausgrabungen unter dem Bourbonen Karl III. statt. Angefacht von den gefundenen antiken Schätzen anderer freigelegter Orte sollte ihm nun auch Pompeji zu weiterem Reichtum verhelfen. Er wurde nicht enttäuscht und fand neben Kunstschätzen auch Schmuck und Münzen. Danach lies er den Ausgrabungsort wieder zuschütten.

Erst nach der Gründung des italienischen Königreiches wurde der archäologische Fundort durch Giuseppe Fiorelli wieder freigelegt. Die wichtigsten Fundstücke wurden ins Archäologische Nationalmuseum in Neapel gebracht, aber leider fanden einige Teil auch ihren Weg in die Taschen privater Geschäftsleute.

Bei seinen Grabungen erfand Fiorelli im Jahr 1863 die Methode, die mit Asche überzogenen Leichen mit Gips auszufüllen. Damit gelang es ihm, Menschen und Tiere für die Ewigkeit zu erhalten und so erhielt Pompeji seine traurige Berühmtheit. Ganze Familien, Mütter mit ihren Kindern, selbst Tiere kann man bei ihrem schrecklichen Todeskampf sehen. Eine der bekanntesten Szenen fand im Orto dei Fuggiaschi statt, wo man die Abdrücke von dreizehn Familienmitgliedern sieht. Auch Wohnhäuser und Werkzeuge der damaligen Zeit wurden unversehrt geborgen.

 

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