Hoch über den geschäftigen Straßen von Neapel erhebt sich majestätisch der Hügel von Sant'Elmo. Dort thront der weitläufige Klosterkomplex Certosa di San Martino, der seit 1866 das Nationalmuseum von San Martino beherbergt (Stadtteil Vomero). Inmitten dieser pittoresken Kulisse liegt gleich daneben das mächtige Castel Sant'Elmo und bietet einen atemberaubenden Blick über den Golf von Neapel.
Der große Klosterkomplex selbst, mit seiner kunstvollen Kirche, der friedvollen Kartause und den bezaubernden Klosterhöfen, lädt die Besucher auf eine Reise in eine andere Welt ein. Sein Klostergarten ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern bietet auch atemberaubende Ausblicke auf das glitzernde Meer und den Vesuv. Bei einem Spaziergang durch diese grüne Oase kann man sich herrlich entspannen.
Im früheren Priorstrakt und in den Mönchszellen befinden sich die Ausstellungsräume des Museums. Die Säle bergen neben einer Krippenausstellung viele Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Stadt Neapel.
Wichtigste und schönste Sammlung neapolitanischer Krippen in Italien
Das Museum ist auch über die Grenzen Italiens hinaus für seine Sammlung neapolitanischer Krippen bekannt. Wunderschön ist die große Krippe Cuciniello, benannt nach dem Sammler Michele Cucinello. Er verschenkte seine umfangreiche Krippensammlung an den italienischen Staat und nahm persönlich am kunstvollen Aufbau der Weihnachtskrippe teil. Ihre Szenerie mit liebevoll gearbeiteten Figuren von Menschen, Tieren und Engeln spielt in einer nachgebauten Grotte. Mit der Beleuchtung werden die Tageszeiten simuliert: Sonnenaufgang, Mittagszeit, Sonnenuntergang und Nacht. Eingeweiht wurde die Krippe wurde im Jahr 1879.
Schöne Krippen kann man übrigens auch in der Via San Gregorio Armeno in der Altstadt von Neapel bewundern.
Zu sehen sind im Museum außerdem Gemälde und Skulpturen aus dem 13. bis 19. Jahrhundert sowie eine Volkskunst-, Marine- und Vesuv-Abteilung. Bemerkenswert ist die Kunstsammlung des Quarto del Priore in den ehemaligen Wohnräumen des Priors. Neben wunderbaren Gemälden und Einrichtungsgegenständen genießt man von dort einen atemberaubenden Blick über Neapel.
Prachtvoll ausgeschmückte Klosterkirche
Sehenswert ist die Kirche Chiesa delle Donne mit Lanfranco-Fresken. Nach Erweiterungen und Restaurierungen im 16. und 17. Jahrhundert besteht die Klosterkirche heute aus einem einzigen Schiff mit drei Kreuzgewölben. In der Kirche gibt es vier Kapellen. Die Cappela di San Bruno von Cosimo Fanzago ist reich an Marmorverzierungen und Gemälden, was typisch für den Barockstil ist.
Der Bau des Klosters begann im Jahr 1325 unter Karl von Anjou (Herzog von Kalabrien) und wurde im Jahr 1368 fertiggestellt.
Anreise
Der Stadtteil Vomero ist an alle öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen. Man kann ihn mit der U-Bahn oder verschiedenen Seilbahnen (Funicolare) erreichen: Funicolare di Montesanto, Funicolare Centrale und Funicolare di Chiaia. Außerdem fährt die U-Bahn (Linie 1 ) zur Station Piazza Vanvitelli auf dem Vomero. Von dort weiter mit dem Bus zur Piazzale San Martino.
Adresse
Certosa e Museo di San Martino, Largo San Martino 5, 80129 Napoli
Web: www.polomusealecampania.beniculturali.it/index.php/certosa-e-museo
