Ostern in Neapel: Pastiera, Tortano und Picknick

Kulinarische Ostertraditionen in der Stadt am Vesuv
Die Neapolitaner lieben ihre kulinarischen Traditionen. Nach einem leichten Fischgericht am Karfreitag, wird am Ostersonntag richtig aufgetischt. Der duftende Weizenkuchen Pastiera und deftiger Tortano dürfen dabei auf keinem Ostertisch fehlen.
Tortano wird in einer speziellen Aluminiumform gebacken (© Redaktion Portanapoli.com)
Tortano wird in einer speziellen Aluminiumform gebacken (© Redaktion Portanapoli.com)

Am Golf von Neapel wird jeder Tag der Osterzeit durch andere kulinarische Spezialitäten charakterisiert.

Gründonnerstag: Die Vorbereitungen beginnen
Es gibt gekochte Artischocken mit Olivenöl, salzigen Ricotta und neapolitanische Salami (fellata). An diesem Tag wird traditionell der Osterkuchen pastiera gebacken, der aber erst am Sonntag angeschnitten werden darf.

Karfreitag: Frischer Fisch statt fasten
Am Karfreitag wurde früher gefastet, doch diese Tradition hat sich verändert: Heute wird Fisch aus dem Golf von Neapel gekocht und mit Zitrone und Olivenöl angerichtet. Der Karfreitag ist übrigens in Italien kein Feiertag, sondern ein ganz normaler Arbeitstag. Viele Prozessionen finden an abends in ganz Italien statt. Sehr bekannt ist die Karfreitagsprozession auf Procida.

Ostersamstag: Il tortano
Nach dieser leichten Freitagsspeise wird am Ostersamstag il casatiello, auch tortano genannt, gegessen. Il casatiello ist deftiger Kuchen aus Hefeteig mit Schweineschmalz, Pfeffer und Salz. In den Teig kommen verschiedene neapolitanische Salamisorten, Speck, Parmesan, Pecorino, gekochte Eier, gekochter Schinken und viel Pfeffer. Als Dekoration werden vier rohe Eier in den Teig gesteckt und alles zusammen im Ofen gebacken (siehe Foto). 

Ostersonntag: Bühne frei für die Pastiera
Nach einem ausgiebigen Menü kommt heute die berühmte pastiera auf den Tisch. Mit diesem Kuchen aus gekochtem Weizen, Ricotta und Zitronat verbindet man in Neapel das Osterfest; sein köstlicher Duft nach Orangenblüten begleitet die ganze Osterzeit.

Pastiera gehört unbedingt zum neapolitanischen Osterfest! (Foto © Tony - Fotolia)

Neapolitaner schenken sich am Ostersonntag große Schokoladeneier, gefüllt mit einer Überraschung. Eine schöne Ostertradition ist die colomba, ein Hefekuchen in Taubenform. Er wird in großen Kartons verkauft, genau wie Panettone an Weihnachten. Osterhasen, Osternester und gefärbte Eier kennen die Neapolitaner nicht. In Supermarktketten werden in den letztzen Jahren zwar auch Schokoladenhasen und kleine Schokoeier verkauft, sie gehören aber nicht zur Tradition Kampaniens.

Ostermontag: Picknick mit Maccheroni
Am Feiertag Ostermontag wird in Italien traditionell ein Ausflug ans Meer oder ins Grüne unternommen und ausgiebig gepicknickt. Für das Picknick wird eine frittata di maccheroni (frittierte Maccheroni) vorbereitet und übrig gebliebener casatiello oder pastiera eingepackt. 
 

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