Geschichte des Blutwunders von Neapel: Wer war San Gennaro?

Jedes Jahr hoffen die Neapolitaner im Dom auf das Blutwunder des San Gennaro, dem heutigen Stadtpatron. Es verheißt eine glückliche Zukunft für die Stadt. Doch wer war eigentlich San Gennaro?

Der Heilige Januarius (ital. San Gennaro) ist der Schutzpatron von Neapel, der benachbarten Hafenstadt Pozzuoli, Folignano und Notaresco. Außerdem ist er der Beschützer der Goldschmiede und bewahrt die Menschen in Neapel vor den Ausbrüchen des Vesuvs.

Das Blut des Märtyrers wurde in einer Ampulle aufgefangen
San Gennaro war der einstige Bischof von Benevent und soll zwischen 272 und 305 gelebt haben. Tragischerweise wurde er während der Christenverfolgungen durch den Kaiser Diokletian in Pozzuoli enthauptet. Nach der Legende hat eine Frau das Blut des Märtyrers direkt nach seinem Tod in einer Ampulle aufgefangen und aufbewahrt.

Die Reliquien wurden in den Katakomben von Neapel beigesetzt, wo man die einstige Grabstätte des Heiligen Januarius besichtigen kann.
Seit 1646 befindet sich die Reliquie in der Barockkapelle des Doms.

Kein Blutwunder während der Pest 
Im Jahr 1649 begann man mit detaillierten Aufzeichnungen, doch schon vorher gab es Berichte über die Verflüssigung des getrockneten Blutes. Als die Gebeine des Heiligen Januarius und die Ampulle im Jahr 313 nach Neapel gebracht wurden, soll sich das Blutwunder zum ersten Mal ereignet haben.  Berichte über das Wunder gibt es auch aus dem Jahr 1389, als es sich während der Prozession der Heiligen Assunta verflüssigt haben soll.

Angeblich ist es im Jahr 1528 zur schweren Zeit der Pest und der französischen Belagerung Neapels ausgeblieben. Noch heute gilt das Ausbleiben des Blutwunders als schlechtes Omen für Neapel.

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