Nach Italien mit dem Wohnmobil

Malerische Landschaften, weltbekannte Kunststädte und ein großes Angebot an Campingplätzen machen Italien zu einem beliebten Reiseziel für Wohnmobilurlauber. Wer Italien von Südtirol bis Sizilien durchquert, erlebt überraschende landschaftliche Kontraste und eine große kulturelle Vielfalt.
Italiens Küsten genießen mit dem Wohnmobil (© Stefano Neri - Fotolia.com)
Italiens Küsten genießen mit dem Wohnmobil (© Stefano Neri - Fotolia.com)

Anhalten, wo es am schönsten ist und unabhängig sein von festen Essenszeiten: Keine andere Urlaubsform verspricht so viel Freiheit und Flexibilität wie ein Wohnmobilurlaub. Mit seinem milden Klima, unzähligen Sehenswürdigkeiten und einer riesigen Auswahl an Campingplätzen ist Italien ein ideales Land für einen Wohnmobilurlaub.

Die lieblichen Hügel der Toskana und karibisch anmutenden Strände Sardiniens lassen sich mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen besonders gut entdecken. Im Süden Italiens locken Kalabrien und der Nationalpark Cilento mit unentdeckten Buchten abseits des Massentourismus.

Auch die Einheimischen wissen die Schönheit ihres Landes zu schätzen: Vor allem bei Norditalienern ist der Urlaub mit dem Reisemobil sehr populär. Genau wie bei den Deutschen, wo Camping-Urlaub laut dem ADAC derzeit einen Boom erlebt. Viele große Plätze in Italien reagieren darauf mit einer Aufrüstung zum 5-Sterne-Komfort. Die zunehmende Beliebtheit dieser selbstbestimmten Urlaubsform liege auch in einer Sehnsucht nach Einfachheit, meinen Marktforscher: "Camping ist gelebtes Life-Zipping!"  

Italien ist ein Land für Camping-Freunde
Es gibt eine hervorragende Infrastruktur mit gut ausgestatteten Campingplätzen. Ob auf gemütlichen Stellplätzen direkt am See oder in komfortablen Ferienanlagen an der Adria: Italien bietet für Wohnmobile und Caravans idyllische Plätze für jeden Geschmack.

Eine beliebte Alternative zum Campingplatz ist der Agricampeggio. Manche italienische Bauernhöfe und Weingüter bieten gegen eine geringe Gebühr Stellplätze mit Stromanschluss, Waschgelegenheit und Toilette an. Mit etwas Glück findet man einen Bauernhof mit eigener Trattoria, meistens mit hervorragender lokaler Küche. Auch manche Gasthäuser stellen nach einem Abendessen gerne ihren Parkplatz zur Verfügung.

Tipp: Campingplätze vorher reservieren
August ist der Hauptreisemonat der Italiener. Für diesen Monat ist eine frühzeitige Buchung sehr empfehlenswert und für manche Campingplätze gelten Mindestaufenthaltsdauern. Für einige Campingplätze in Italien ist eine Online-Reservierung möglich, z.B. bei unserem Partner Booking.com.

Gute Planung ist das A und O
Die Online-Reservierung eines Wohnmobils erlaubt einen übersichtlichen Vergleich von Ausstattungen und Preisen. Zur Verfügung stehen zumeist leicht manövrierbare Campervans (ideal für den Urlaub zu zweit), klassische Wohnmobile, Landyachting, Pick-ups und Allrad-Camper für schwieriges Gelände. Egal, ob Online-Anmietung oder Reservierung vor Ort: In jedem Fall sollte man sich vor Abreise gut mit der technischen Ausstattung des Campers vertraut machen.  

Außerdem gilt es, die Route gut zu planen und sich über die Verkehrsregeln im Ausland zu informieren. Es ist besser, sich nicht ausschließlich auf den Navigator zu verlassen. Viele italienische Straßen sind schmal und für Wohnmobile ungeeignet. Außerdem liegen manche Rastplätze versteckt und ihre Adresse ist vom Navigationssystem nicht eindeutig auffindbar. Wer Italien abseits der Hauptstraßen erkunden möchte, kann sich die Beschaffenheit der Straßen und die genaue Lage der Stellplätze mit Google Streetview anschauen. 

Der Austausch mit anderen Wohnmobilfahrern über schöne Stellplätze, etwa im Wohnmobilforum erleichtert die Planung.

Besser vermeiden
Stellplätze in der Nähe von Discotheken sollten besser nicht angefahren werden. Ein abends noch leerer Parkplatz kann sich nach Mitternacht schnell füllen. Auch große Plätze im Ort können sich als nächtlicher Treffpunkt entpuppen - oder gar als Veranstaltungsort des Wochenmarkts.

Mit Staus und viel Verkehr ist in Italien am Ostermontag und 15. August (Ferragosto) zu rechnen. Kritisch sind auch das erste und letzte Wochenende im August. An diesen Tagen ist es besser, an Ort und Stelle zu bleiben.

Verkehrsregeln und Maut für Wohnmobile in Italien
Für schwere Wohnmobile mit einem Gewicht von 3,5 bis 7,5 Tonnen zGG gelten folgende Tempolimits: 50 km/h in Ortschaften, 80 km/h außerorts und auf Schnellstraßen und 100 km/h auf Autobahnen.
Leichtere Caravans unter 3,5 Tonnen dürfen schneller fahren: 90 km/h außerorts, 110 km/h auf Schnellstraßen (bei Regen/Schnee 90 km/h, Fahranfänger (Führerschein unter 3 Jahre) 90 km/h) und 130 km/h (bei Regen/Schnee 110 km/h, Fahranfänger 100 km/h) auf Autobahnen. Alle Fahrzeuge müssen auch tagsüber das Licht einschalten. (Stand: 09/2022, Angaben ohne Gewähr) Achtung: Das Befahren einiger italienischer Straßen, etwa der kurvigen Amalfiküste, ist für Wohnmobile und Wohnwagen nur sehr eingeschränkt erlaubt.

In Italien sind Autobahnen, einige Pässe und Tunnels gebührenpflichtig. Für Doppelachser kann eine höhere Straßengebühr fällig werden.

O' sole mio: Damit es nicht zu heiß wird
Im Hochsommer ist eine Klimaanlage unbedingt empfehlenswert. In Süditalien klettert das Thermometer im August schnell über vierzig Grad und selbst nachts bleibt es sehr warm. Im eigenen Wohnmobil können Klimaanlagen auch nachgerüstet werden.

Besichtigung von Städten mit dem Wohnmobil
Es ist nicht ratsam, mit einem Wohnmobil durch italienische Großstädte zu fahren. Viele Straßen sind für den Durchgangsverkehr gesperrt (zona traffico limitato). In einigen Städten wurden neue Umweltzonen  mit unterschiedlichen Fahrregelungen eingerichtet, etwa für Mailand (Ecopass), Rom, Venedig und Bozen. Außerdem werden die Verkehrsregeln in Süditalien großzügig interpretiert, was den Stadtverkehr schnell anstrengend macht.

Für Wohnwagenfahrer und Camper ist es ratsam, ihr Fahrzeug auf einem bewachten Parkplatz abzustellen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. In Rom gibt es eine Vielzahl von Campingplätzen, etwa den Camping Flaminio im Norden der Stadt. Besucher der süditalienischen Stadt Neapel schätzen den Camping Il Vulcano Solfatara in Pozzuoli. Mit der U-Bahn kommt man schnell in die Stadt - und übernachtet am Vulkan Solfatara, dem bekanntesten der Phlegräischen Felder. (Update Stand 9/2022: Solfatara zur Zeit geschlossen).

Lesetipps: Reiseführer, Zeitschríften und Websites für Womo-Fans
Der WOMO-Verlag hat sich auf Wohnmobilurlaube spezialisiert und gibt Wohnmobil-Reiseführer  über verschiedene italienische Regionen heraus. 
Wohnmobil-Tourguides veröffentlicht auch der Reise Know How-Verlag, darunter auch das Wohnmobil-Handbuch.   
Der ADAC publiziert jährlich einen Stellplatzführer für Deutschland und Europa, in dem getestete Wohnmobilplätze beschrieben werden. 
Auf der Website der Zeitschrift Promobil gibt es nützliche Tipps über Stellplätze und  Wohnmobil-Touren in Italien.
Das Portal www.wohnmobil-stellplaetze.net informiert über Stellplätze in allen Regionen Italiens. 

Weiterführende Informationen
Detaillierte Infos über internationale Verkehrsregeln und Campingplätze gibt es bei den Automobilclubs. 

Anreisetipps für Italien mit dem Auto
» Mit dem Auto in Italien: Straßenverkehr und wichtige Verkehrsregeln 
» Mautgebühren Italien 

» Mautgebühren in Österreich

» Mautgebühren in der Schweiz

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