Procida, die unentdeckte Schwester von Ischia

Schwimmender Inselgarten im Golf von Neapel
Procida ist ein Geheimtipp für Liebhaber des ursprünglichen Italiens. Hier gibt es keinen Massentourismus, nur einige kleinere Hotels und Ferienwohnungen. Die bezaubernde Insel liegt wie ein unentdeckter schwimmender Garten neben ihren lebhaften Schwestern Ischia und Capri.
Romantisches Corricella bei Nacht (© Francesca - Portanapoli.com)
Romantisches Corricella bei Nacht (© Francesca - Portanapoli.com)

Procida ist die kleinste und ursprünglichste Insel im Golf von Neapel, genau wie Ischia hat sie einen vulkanischen Ursprung. Blühende wilde Gärten und duftende Zitronenhaine betören die Besucher mit ihrer üppigen Pracht. Ihr ursprünglicher Charakter und ihre landschaftliche Schönheit machen die Insel zu einem beliebten Urlaubsziel für alle, die das authentische Italien abseits der Touristenströme schätzen. Neben einem breiten Angebot an Ferienwohnungen gibt es auf Procida preisgünstige Pensionen und Hotels in allen Kategorien. In Restaurants am Hafen kann man fangfrischen Fisch kosten und die köstliche neapolitanische Küche probieren.

Bei der Anreise mit der Fähre vom Hafen in Neapel zum Hafen Marina Grande auf Procida öffnet sich ein wunderschöner Blick auf pastellfarbene Fischerhäuschen, deren Fassaden sich im tiefblauen Wasser spiegeln. Vom Hafen kann man zu Fuß oder mit einem dreirädrigen Mikrotaxi den steilen Weg zur Kirche S. Maria delle Grazie erklimmen, um die Aussicht auf den pittoresken Fischerhafen Corricella zu genießen. Am einstigen Vulkankrater Corricella hat sich ein charakteristisches buntes Dörfchen gebildet.

In der mittelalterlichen Oberstadt, der terra murata, liegt die Kathedrale San Michele Arcangelo mit einer gruseligen Katakombe und antiken Bibliothek.  Sie gilt als die bekannteste Sehenswürdigkeit von Procida. Schon der weite Blick auf den Golf von Neapel lohnt eine Besichtigung.

Herrliche Strände und das Inselchen Vivara
An der Südwestküste Procidas liegen schöne Strände und der hübsche Yachthafen Chiaiolella. Ein Naturjuwel ist das unbewohnte Inselchen Vivara, das mit Procida über einen Steg verbunden ist. Es ist seit dem Jahr 1974 ein Naturschutzgebiet, in dem seltene Vögel und Pflanzen beheimatet sind.

Sehenswert: Osterprozession des Christo Velato
Die Karfreitagsprozession auf Procida ist eine der bekanntesten Italiens. Ihre Ursprünge gehen zurück auf das Jahr 1627. Gemäß der spanischen Tradition der misteri werden religiöse Reliefdarstellungen der Leiden Christi durch die Gassen getragen. In der Karfreitagnacht tragen die Gläubigen eine Christus-Holzstatue auf ihrem Rücken zum höchsten Punkt der Insel. Von Trompeten begleitet beginnt morgens eine Trauerprozession mit Kreuzen und Reliquien.

Tipp: Stimmungsvolle Lektüre und Filme
Procida war schon Schauplatz vieler bekannter Filme, etwa Il Postino oder Mr. Ripley. Einen zauberhaften Eindruck von Procida vermittelt Elsa Morante in ihrem Roman "Arturos Insel": "Auf meiner Insel gibt es verschiedenartigen Strand mit hellem und weißem Sand und andere kleine Ufer mit Kieseln und Muscheln bedeckt und zwischen großen Felsenklippen verborgen. Dort ist an ruhigen Tagen das Meer sanft und frisch und benetzt das Gestade wie Tau." (aus: „Arturos Insel“ von Elsa Morante, 1. Auflage 2008, Verlag Klaus Wagenbach, S. 8)

Kein Massentourismus
Procida ist bis heute vom Massentourismus verschont geblieben, nicht zuletzt wegen dem über der Insel thronenden Ex-Gefängnis im einstigen Kastell von Giovanni da Procida. Es sind jedoch auch die Bewohner Procidas selbst, die den Fremdenverkehr begrenzen möchten. Deshalb gibt es auf Procida nur  kleinere Hotels und Ferienwohnungen, aber auch einige gehobene Vier-Sterne-Hotels und das exklusive Fünf-Sterne Hotel  La Suite Hotel&Spa. Romantisch ist das Hotel La Vigna, das an eine Burg erinnert.

Linktipp:  http://www.abbaziasanmichele.it/

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